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24.04.2017 | Autor: Moritz Weissman | Lesedauer: 5 Minuten
Wie verhält es sich mit dem Streben nach Unabhängigkeit von Start-ups? Können sie sich dabei etwas von den traditionellen Unternehmen abschauen und unabhängig erfolgreich agieren? Oder wird der Unabhängigkeitswunsch zum Hemmnis?
Erfolgreiche Start-ups zeichnet aus, dass sie auch die Regeln der Old Economy kennen und das Beste aus beiden Welten in sich vereinen. Für gestandene Familienunternehmer besteht das tägliche Mantra aus Eigenkapitalstärke und Bankenunabhängigkeit. Diesen Zielen ordnen viele Familienunternehmer alle Entscheidungen unter. Das Mantra der Start-up-Szene heisst aber Wachstum – vor allem in innovativen und neuen (Blue-Ocean-)Märkten.
Generell gibt es verschiedene Typen von Start-ups:
Wenn wir von Unabhängigkeit sprechen, stehen individuell je nach Unternehmensziel und Persönlichkeit der Gründer unterschiedliche Formen der Unabhängigkeit im Vordergrund:
Das Streben nach Unabhängigkeit bei Start-up-Unternehmen kann also rationale wie auch emotionale Gründe haben. Angesichts der Studie «Ursachen für das Scheitern junger Unternehmer in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens» (2010) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), die Finanzierungsprobleme als wichtigsten Grund für Unternehmensaufgaben benennt, sind die Sicherung des Überlebens und das Bilden von Rücklagen, um finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen, mehr als nachvollziehbar.
Daneben changieren verschiedene emotionale Gründe, bei denen beispielsweise der Verlust der eigenen Flexibilität und Kreativität mit dem Verlust eines kraftvollen Agierens gleichgesetzt wird. «Ich will nie wieder, dass jemand anders Herr in meinem Hause ist», so Skateboard-Pionier Titus Dittmann, der die Mehrheit im Aufsichtsrat an Investoren übergab und nach dem Börsencrash einer Kollision von Familien- und Investoreninteressen sowie drohender Insolvenz ins Auge blicken musste. Ganz gleich, ob finanziell, administrativ oder mental: Ein Start-up, das seine Unabhängigkeit verliert, ist wie ein zahnloser Tiger.
Etablierte Unternehmen, traditionsreiche Familienbetriebe und Weltmarktführer aus der deutschen Provinz zeichnen sich durch hohe Eigenkapitalstärke aus. Unabhängig von Banken zeigen sie sich auch bei angespannter weltwirtschaftlicher Lage krisenfest und erfolgsorientiert. Wie können Start-ups von den traditionellen Erfolgsrezepten profitieren? Wie bei allem entscheidet die Dosis oder Ausprägung über die Wirkung als Heilmittel oder Gift. Schnell kann aus krisenfest starr und unbeweglich werden, wenn der Eigenkapitalquote alles untergeordnet wird. Zögerliches Agieren und das Vermeiden von Risiken führen zu verpassten Marktchancen, erhaltende Innovationen gehen an Kundenbedürfnissen vorbei, Leverage-Effekte werden durch die Ablehnung von Fremdkapital versäumt, und eine strikte Erfolgsorientierung verhindert das Lernen aus Fehlern.
Don’t be afraid to give up the good to go for the great. (John D. Rockefeller)
Zu wenig Unabhängigkeit und zu schnelles Wachstum gehen auf Kosten der Substanz, schaden der Struktur und sorgen für ein instabiles Unternehmen. Zu viel Unabhängigkeitsstreben gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit, wenn Chancen durch zu langsames Wachstum und zu geringe Risikobereitschaft ausgelassen werden. Für Balance im Streben nach Unabhängigkeit steht ein kontrolliertes Eingehen von Risiken, das im Worst Case den Erhalt des Unternehmens nicht gefährdet, aber durchaus außerhalb der Komfortzone liegt. Dabei können Old und New Economy gegenseitig voneinander profitieren, wenn etablierte Unternehmen den Schulterschluss mit jungen Marktteilnehmern wagen. Partnerschaften von Familienunternehmen und Start-ups können ein erfolgreiches Modell für die Zukunft darstellen.
Die Kernstärke von Start-ups ist ihre Flexibilität bzw. Agilität, die es ihnen ermöglicht, auf Veränderungen und Schwierigkeiten schnell zu reagieren. Um diese Stärke optimal auszuschöpfen, ist Unabhängigkeit erforderlich. Ein zu starkes Streben nach Unabhängigkeit steht wiederum dem Eingehen von hohen Risiken und dem Ausnutzen von Marktchancen häufig entgegen. Ein passendes und ausgeglichenes Maß an Sicherheit und Verantwortung einerseits sowie Freiheit, Selbstbestimmung und Mut zu Fehlern andererseits sollte daher gefunden werden. Jedes Unternehmen, ob Konzern, traditionelles Familienunternehmen oder Start-up, und jede Unternehmerpersönlichkeit müssen individuell betrachtet und hinsichtlich Größe, Marktumfeld sowie Lebenszyklus des Unternehmens bewertet werden. Unabhängig davon ist Unternehmertum eine Haltung – keine Frage der Unternehmensgröße.
Nicht angepasst sein, das macht den Unternehmer aus. (Erich Sixt)
Und Unternehmer zu sein heisst, auch in schwierigen (Markt-)Phasen Herr im eigenen Hause zu sein!
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